Unterwegs mit den Höhendorf Alpakas vom Hof Hegemann

Man muss sie einfach gernhaben. Friedlich stehen die Alpakas auf einer großen Weide am Hof Hegemann. Der Menschengruppe, die auf sie zugeht, schauen sie freundlich entgegen – ohne sich deswegen vom Fressen abhalten zu lassen. Denn neben Schauen und Entspannen ist Fressen mit das Wichtigste in ihrem ruhigen Leben hier im Märkischen Sauerland. 


Es ist später Nachmittag an einem dieser schönen Frühsommertage. Heiter bis wolkig, nicht zu heiß, Sonnenschutz dennoch angebracht. Bequeme Laufschuhe an den Füßen, die Kleidung zwiebelmäßig, Hut oder Mütze auf dem Kopf. Am Hof Hegemann in Nachrodt-Wiblingwerde ist eine Alpaka-Wanderung geplant. Vom Gatter aus sind die Tiere auf der Weide zu sehen, ihre Nachbarn sind Ziegen auf der rechten und Pferde auf der linken Seite. Der Besuch des Hofes Hegemann, das erkennt man schnell, wäre ein Erlebnis für sich. 

Doch heute geht es um die Alpakas. Obwohl man das so gar nicht sagen kann, denn eigentlich geht es um uns. Um unser Gegenprogramm zum manchmal ganz schön stressigen Alltag, um Entspannung und um Entschleunigung. Und die beginnt bereits, während wir am Gatter stehen und die Tiere beobachten. „Unsere zwölf Tiere haben alle einen sehr friedlichen Charakter“, berichtet Michael Hegemann, Senior-Chef des Hofs. „Sie sind perfekt für unsere Wanderungen geeignet.“ Irgendwie sieht man ihnen das an, wie sie da im Grünen stehen, die Köpfe auf ihren langen Hälsen neugierig hin und her bewegen und dann wieder grasen.


Entschleunigung, Teil 1

Tatsächlich kommen wir schneller in die Entschleunigung als gedacht. Denn für uns gibt es erstmal nichts zu tun, außer zu beobachten „Wir müssen die Alpakas jetzt erstmal zusammenführen und ihnen ihre Halfter anlegen“, erläutert Michael. Die Herde steht inzwischen unter einem Baum in ihrem Gehege. Indem sie eine sicher zehn Meter lange Longe um die Herde spannen, leiten Michael und Malin, eine seiner Mitarbeiterinnen, die Alpakas ganz langsam zu ihrem Unterstand. Dort stürzen sich die Tiere gleich auf das angebotene Futter. Leichtes Spiel für Michael und Malin, sie schließen das Gatter zum Unterstand und wählen in aller Ruhe die Tiere für die Wanderung aus. 

Fünf Tiere führen sie schließlich am Halfter, mitten in der Herde, die sich zurück auf die Weide drängelt. Drei weiße, ein dunkles und eins mit dunklem Kopf und hellem Körper. Jetzt geht es also los. Ein bisschen Scheu besteht schon. Auf unserer Seite, nicht seitens der Tiere. Die sind sehr zutraulich, sehr entspannt und ziemlich knuffig. „Spucken die?“, fragt einer. „Nein“, antwortet Michael. „Wir haben zwar ein Tier, das manchmal spuckt, wenn es sich bedroht fühlt. Aber das bleibt hier.“ Er deutet mit dem Kopf zur Weide. 



Entschleunigung, Teil 2

Wir machen uns mit den Tieren etwas vertraut. Nehmen sie am Halfter, streicheln ihnen über den Hals. Dann naht der Aufbruch. Den Proviant fürs Picknick tragen wir in unseren Rucksäcken selbst. Alpakas sind keine Lastentiere. In ihrer Heimat Südamerika werden sie für die Wollproduktion gehalten und hier dürfen ihr Leben einfach nur genießen. Und dann geht es los, in einer Hand das Halfter mit dem Alpaka und unter dem anderen Arm die Picknickdecke. Während das Märkische Sauerland vielerorts von Tälern und steilen Hängen geprägt ist, liegt der Hof Hegemann fast auf einer Hochebene: Die Wege haben keine großen Steigungen, sind angenehm zu laufen. Unser Weg führt uns zunächst über Feldwege, dann geht es hinein in den Sauerländer Laubwald

Mit einem Alpaka an der Leine ist so eine Wanderung tatsächlich etwas anderes, als ein üblicher Spaziergang oder eine Wanderung. Dabei sind wir ja oft in Gespräche vertieft oder wir konzentrieren uns auf die Route, suchen nach dem nächsten Wegweiser, starren auf unser Smartphone. Auf dieser Wanderung ist es anders: Wir führen die Alpakas zwar, aber sie geben das Tempo vor – und das ist gemächlich. Sie schreiten eher als dass sie gehen. Mit jedem gemeinsamen Schritt schwappt ihre Ruhe mehr auf uns über. Außerdem ist es einfach schön, so ein kuscheliges Wesen neben sich zu spüren.

Wir sind auf unsere Alpakas konzentriert, doch ab und zu rufen wir uns eine Beobachtung zu. Und merken, dass auch die Alpakas untereinander kommunizieren. Von Zeit zu Zeit brummen sie und immer scheint eines der anderen Tiere zu antworten. Wäre interessant zu wissen, was sie sich erzählen. Vielleicht sagt eins „Mann, hab ich Hunger!“ und ein anderes, weiter vorne, berichtet „Ich sehe da hinten Gras leuchten.“ Oder ein ängstliches fragt „Meint ihr, hier gibt‘s Schakale?“, ein mutiges antwortet „Habe ich hier noch nie gesehen und auch nicht gerochen!“ und ein weiteres sagt „Woher kennst du Schakale, du bist doch in Europa geboren!“ Jedenfalls zaubern sie uns durch ihre drollige Art ein Lächeln aufs Gesicht.

Doch urplötzlich versucht eins der Alpakas, auszubüxen. „Ho!“ ruft derjenige, der das Tier am Halfter hat. Doch erst der Chef kann das es beruhigen. „Es hat wahrscheinlich eine ungewohnte Witterung aufgenommen“, erklärt Michael. „Von einem Fuchs vielleicht.“ Weiter geht es für uns alle im gemächlichen Trott unterm hellgrünen Blätterdach über manche Wurzel und manchen Stein. Bis dann tatsächlich nach einiger Zeit am Horizont eine Wiese auftaucht. Nach der angenehmen Kühle des Waldes ist es hier ganz schön warm. Die Alpakas mit ihrem dicken Haar stört das nicht, sie beginnen sogleich zu grasen.



Entschleunigung, Teil 3

Etwas Ähnliches schwebt uns auch vor, schließlich haben wir unser Picknick dabei. Die Wiese liegt an einem Steilhang, der den Blick in die Landschaft freigibt. Die Sicht könnte zwar klarer sein, doch auch so spürt man die Weite bis zum Horizont. Wir wählen uns ein Plätzchen, breiten unsere Decke aus und schauen, was die einladende Picknickration so hergibt. Die Alpakas bleiben in unserer Nähe: grasend, kauend, brummend, schauend.  Wir machen es ihnen nach: wir essen, wir kauen, wir schwatzen und wir schauen. Und erleben zum Abschluss, ganz entspannt, noch einen wunderschönen Sonnenuntergang


Wusstest du schon, dass ...

… Alpakas in Südamerika schon seit 6000 bis 7000 Jahren domestiziert werden?

… sie eine Kamelart sind und sich wie alle Kamele in der Herde am wohlsten fühlen? 

… die Tiere im Märkischen Sauerland erst seit ein paar Jahren vertreten sind?

… Alpakas wie Schafe einmal im Jahr geschoren werden und ihre Haare zu feinster Wolle weiterverarbeitet werden?

 … sie wegen ihres ruhigen, friedlichen Charakters in Deutschland auch in tiergestützten Therapien zum Einsatz kommen?


Du möchtest gerne etwas mit Alpakas unternehmen?

Du hast die Wahl. Die inzwischen zwölf Tiere auf dem Hof Hegemann erwarten dich das ganze Jahr zum Beispiel zu folgenden Aktivitäten:

- Alpakawanderungen allein, zu zweit oder für die ganze Familie für die kleine Auszeit in herausfordernden Zeiten
- Gruppenwanderungen mit Alpakas als entspannendes Event für private Anlässe oder Firmenausflüge
- Meet & Greet, um die Tiere einfach mal kennenzulernen
- Motto-Events wie Glühweinwanderungen, St.-Martins-Treffen oder Nikolaus-Besuche für private Gruppen oder Firmenveranstaltungen
- Kindergeburtstage mit unvergesslichen Erlebnissen
- Heilpädagogische Angebote
 

Details


Gastro-Geheimtipp: Waldrestaurant Brenscheider Mühle

Falls du dich nach deiner Alpaka-Tour am Hof Hegemann stärken möchtest, findest du nur 3,5 Kilometer entfernt das Waldrestaurant Brenscheider Mühle. Im Sommer sitzt du hier auf einer idyllischen Terrasse mitten im Grünen. Auf der kleinen, feinen Speisekarte stehen unter anderem Forellen aus eigener Zucht in unterschiedlichen, leckeren Zubereitungsarten.  

Übrigens befinden sich in unmittelbarer Nähe des Restaurants die historischen Brenscheider Mühlen, die du auch besichtigen kannst: die Kornmühle direkt nebenan und einige Meter entfernt die Ölmühle
 

Weitere Informationen


Du hast Lust auf eine Alpaka-Tour bekommen?

Im Märkischen Sauerland bieten dir mehrere Höfe die Möglichkeit dazu.
Schau dich mal um:


Literatur

Text: Sabine Schlüter - Die flotte Feder

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